Nachdem aufgrund der Corona-Pandemie unsere ursprünglich für September geplante Ausreise verschoben werden musste, war unsere Freude umso gewaltiger, als es hieß, unser 12-tägiges Vorbereitungsseminar würde tatsächlich Ende Oktober stattfinden können, wodurch eine Ausreise Anfang November möglich wäre.
Zu unserem Bedauern fand das Seminar aus genannten Umständen online statt, sodass wir bisher weder uns noch unsere Mitfreiwilligen Andrej, Espen und Joana persönlich kennenlernen konnten. Andrej wird zusammen mit uns in Kara-Balta leben und ebenfalls in der Kinderkunstschule Kara-Balta tätig sein. Espen und Joana hingegen werden im Kinderzentrum „Ümüt-Nadjeschda“ in Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans, arbeiten sowie wohnen.

Gemeinsam mit anderen VIA-Freiwilligen, die bereits nach Ghana oder Togo ausreisen konnten, fand unser Ausreiseseminar nun online statt. Angeleitet von zwei tollen Trainerinnen setzten wir uns unter anderem mit uns selbst, unserem Weg zum weltwärts-Freiwilligendienst, der eigenen Hood sowie dem Bild von einer*einem „perfekten“ Freiwilligen auseinander. Wir warfen einen kritischen Blick auf die Vor- und Nachteile von Freiwilligendiensten sowie der Entwicklungszusammenarbeit. Darüber hinaus wurden länderspezifische Themen, wie beispielsweise Politik und Geschichte, in Bezug auf Ghana, Togo oder Kirgistan erarbeitet. Pädagogik, der Umgang mit unterschiedlicher Klientel, Kommunikations- sowie Konfliktmanagement und interkulturelles Lernen durften auch nicht fehlen. Außerdem betrachteten wir die Problematik des „fairen Berichtens“ über Auslandsaufenthalte rassismuskritisch. In diesem Blog möchten und versuchen wir das Gelernte umzusetzen, nehmen Kritik aber auch gerne entgegen. Mit dem Besuch der Programmleitungen der einzelnen Länder wurden wichtige Bereiche, wie zum Beispiel Sicherheit, verschiedenes Organisatorisches und Versicherungen, thematisiert. Highlight des Vorbereitungsseminars war für uns die Zusammenkunft mit einer ehemaligen Freiwilligen, die ihren Dienst vor einigen Jahren in einem Projekt in Bischkek absolviert hatte. Sie erzählte uns ganz viele spannende Sachen aus ihrer Zeit vor Ort, die unsere ohnehin schon große Vorfreude auf unsere eigene Zeit in Kirgistan weiter und weiter steigerten. Des Weiteren wurden in diesen 12 Tagen noch viele andere Punkte besprochen, sodass wir uns sowohl neues Wissen als auch hilfreiche Methoden für unseren Lerndienst aneignen konnten.
Obgleich wir unser Ausreiseseminar lieber in Präsenz gehabt hätten, waren wir dennoch begeistert, wie kreativ und abwechslungsreich es gestaltet wurde, sodass wir die zahlreichen Stunden vor dem Laptop gut überstehen konnten.