Recht spontan hatten wir uns dafür entschieden, während unserer kurzen Winterferien mit einer Gruppe weiterer deutscher Freiwillige aus Bischkek einen einwöchigen Skiurlaub zu machen. Denn mit seinen gewaltigen Berglandschaften bietet Kirgistan ein einmaliges Skierlebnis, welches wir uns einfach nicht entgehen lassen konnten. Ziel war das Skigebiet Kara-Kol, welches ca. 20 Minuten mit dem Taxi von der gleichnamigen Stadt entfernt liegt, in der sich auch unser Hotel befand. Und auch den berühmten Yssykköl, zweitgrößter Gebirgssee der Welt, kann man in kürzester Zeit von Kara-Kol aus erreichen.
Nachdem wir uns dort in unserem Hotel eingefunden hatten, haben wir uns gleich erstmal mit den anderen zusammen zu einer kleinen Erkundungstour durch die viertgrößte Stadt Kirgistans aufgemacht. So zogen wir mit einer Gruppe von zwölf Freiwilligen plus drei Gäste, die aus Deutschland für eine Woche zu Besuch da waren, durch die Straßen Kara-Kols. Dieses ist mit seinen ungefähr 84 000 Einwohner*innen auf jeden Fall noch sehr übersichtlich. Was sich im Zentrum der Stadt jedoch auf jeden Fall sehen lässt, ist die russisch-orthodoxe Kathedrale, welche 1890 nach einem Erdbeben komplett aus Holz neu erbaut wurde.


Nach einem sehr schönen ersten gemeinsamen Abend, ging es am Montag gleich auf die Piste. Doch zunächst hieß es warten, bis wir zum Schalter für den Skipass vorgedrungen waren. Man kann vormittags mit langen Schlangen rechnen, denn der Andrang ist groß, was sich vor allem auch an den Liften sehr bemerkbar macht.
Doch schließlich hatten wir es nach oben geschafft, wo uns sogleich eine atemberaubende Aussicht erwartet hat. Unter einem strahlendblauem Himmel konnten wir die langen, schneebedeckten Bergketten bewundern, welche sich bis zum Horizont erstreckten. Und auch den Yssykköl konnte man in der Ferne erkennen.
Diesen Ausblick konnten wir nun jeden Tag der Woche genießen, während wir, jeweils mit anderem Tempo und manche mit besonders ausgeprägter Eleganz, die Berghänge hinunterdüsten.






Doch neben dem Skifahren und der unglaublichen Landschaft, die uns jeden Morgen im Licht der aufgehenden Sonne begrüßt hat, werden mir vor allem die tolle Gemeinschaft und die schönen Abende in Erinnerung bleiben, die wir als Gruppe zusammen hatten. Sei es beim Werwolfspielen, während des Tanzens auf einem traditionellen Markt oder beim gemeinsamen Singen in gemütlicher Abendrunde, ich habe mich stets pudelwohl gefühlt und hatte einfach einen tierischen Spaß in unserer gemeinsamen Woche.
Ein besonderes Highlight war dazu noch unser Besuch der heißen Quellen direkt am Rand der Berge. Dort konnten wir uns nach einem langen Skitag in den unterschiedlich heißen Becken entspannen. Das war uns dann jedoch wiederum nicht genug action, weshalb wir uns dafür entschieden, zwischendurch nochmal in den Bergbach zu springen, der ein paar Meter weiter verlief. Und uiuiui, dieser war definitiv eiskalt und ließ sich dann doch nicht länger als ein paar Sekunden aushalten. Aber ein Erlebnis der besonderen Art war dieser Abend ganz sicher!



Am Freitag mussten wir uns leider schon von den anderen Freiwilligen verabschieden, während Andrej, Espen und ich noch einen Ski- und einen Wandertag drangehängt haben. Mit uns unterwegs war Luca, die wir während des Skifahrens kennengelernt hatten. Sie kommt auch aus Deutschland und macht in Kirgistan und den umliegenden Ländern für einige Zeit „work and travel“. Zusammen mit ihr hatten wir noch einmal die Gelegenheit, den Yssykköl aus nächster Nähe zu sehen und unseren letzten Urlaubstag an seinen Ufern zu genießen.



Liebe Amelie, ich habe die Ehre deinen Blog lesen zu dürfen. Vielen Dank für die tollen Eindrücke. Bleib gesund und habt eine gute Zeit!!
Herzliche Grüße aus dem kleinen Deutschland von Jutta